Johann Thurzo von Bethlenfalva

Aus AGKFF
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Von Bethlenfalva Johann Thurzo (* [[]] [[]] in [[]]; † [[]] [[]] in [[]]), (Leutschau 30. 4. 1437 - 10. 10. 1508 Nagybänya), Bergbauingenieur u. Handelsherr, entstammte einem niederösterr. Adelsgeschlecht. Studierte, zum geistl. Amt bestimmt, in Padua, übernahm aber nach dem plötzl. Tod seines Vaters 1460 dessen Kupferhandel. J. Th. war ein gebildeter Mann, der dt., madj., ital. u. lat. Sprache mächtig, doch sind fast sämtl. ihn betreffenden Urkunden dt. abgefaßt. 1463 zog er nach Krakau, wo er das Bürgerrecht erwarb u. ab 1477 Ratsherr war. Er soll den berühmten Nürnberger Veit Stoß nach Krakau geholt haben u. ließ ihn den Altar in der Marienkirche errichten. Auch die Jakobskirche in Leutschau wurde von ihm mi t ein er re ich en Stiftun g bedacht. Er selbst wurde nach s ein em Tode in dieser Kirche bestattet. In wir tschaftl. Hinsicht zäh lte er zu de n internat . Wir tschaftsführe rn erste n Ra nges . In Leutschau u. K rakau widmete e r sich haup tsä chl. dem M eta llhandel. Die E rze b ezog e r z unä chst von de n ober #NAME? . n ied er ung. Bergstädten, doch waren deren Gruben um die Mitte des 15. Jhs. zieml. abgewirtschaftet u. ersoffen. Den ersten Vertrag schloß die Krakauer Gewerkschaft mit den Sieben niederung. Bergstädten zur Hebung des Wassers aus den Schächten um Neusohl. Der Erfolg dieser Unternehmungen schienen Th. vorerst nicht zu befriedigen, da er 1478 in Goslar zusammen mit Johann Koler von Nürnberg u. Johann Prelich von Bautzen die Hälfte der Bergteile erwarb, wodurch der hier erloschene Bergbau wieder erblühte, doch mußte er 1496 seine Anteile an heim. Bergunternehmer verkaufen, da die Stadt Goslar inzwischen Verordnungen erlassen hatte, um den Bergbau nur heim. Bergleuten vorzubehalten. Während der Goslarer Zeit blieb Th. mit Neusohl in Verbindung. Am 20. 9. 1494 pachtete er zu den schon 1475 u. 1493 erworbenen Bergwerken weitere Kupfer- u. Silbergruben. Zusammen mit dem Augsburger Handelsherrn Jakob Fugger gründete er am 16. 3. 1495 den "Ung. Handel". In diese Firma brachte Th. seine Rechte, Sachwerte u. sein techn. Können ein, Fugger steuerte das nö-tige Kapital, sein ausgebautes Organisationswesen u. sein geschultes kaufmänn. Personal bei. Die Ges. entwickelte sich in kurzer Zeit zur beherrschenden Wirtschaftsmacht im Donauraum auf dem Gebiet des Kupfer- u. Silberbergbaus u. des Handels mit diesen Gütern. Nach dem Tode J. Th. trat 1508 sein Sohn Georg die Nachfolge an, nach dem Ausscheiden Georgs 1511 sein Bruder Alexius. Im J. 1526 schied das HausThurzo aus dem Unternehmen aus. J. Th. zählte zu den ersten Großunternehmern des Karpatenlandes. Er hat sich um das Wirtschafts- ui. Handelswesen, bes. um den Bergbau in den dt. niederung. Bergstädten unschätzbare Verdienste erworben. (R) HGL 13 ff, Mel. * Rudolf, R. & Ulreich, E. (1988) Karpatendeutsches biographisches Lexikon, Arbeitsgemeinschaft der Karpatendeutschen aus der Slowakei, Stuttgart, ISBN 3-927096-00-8, Preis: 10,00 €