Paul von Leutschau

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Von Leutschau Paul (* [[]] [[]] in [[]]; † [[]] [[]] in [[]]), (X um 1470 - um 1537/40 Leutschau), Bildschnitzer, hervorragendster Meister der spätgot. Bildschnitzerei. Durch den Brand des Leutschauer Stadtarchivs 1550 blieben nur wenige Urkunden über ihn erhalten. 1515 gehörte er zu den Ältesten der Gottesleichnamsbruderschaft. Hain führte ihn zum J. 1526 als "Paul Schniczer" unter den Ratsherren an. Daher war er sicher ein Dt., da erst durch die Gesetzesartikel von 1608 auch Angehörige a. Völkerschaften das gleiche Bürger- u. Zunftrecht erhielten. Seine Ausbildung als Bildschnitzer dürfte er beim unbekannten Meister des Peter-Paulaltars zu Leutschau (s. d.) erhalten haben. Seine Wanderjahre führte n ihn nach Nü rnberg u. Passau u. wohl auch nach Krakau. Ob er dort Veit Stoß persönl. kennen lernt e, ist unbekannt; er w urd e aber durch d essen Ar beite n wesentl. be einflußt . Na ch s eine r Rückkehr arbe itete er an-fän gl. wohl in ei ner Werkst ätt e in Neusohl u. kam 1 505 na ch Leu tscha u, wo er die Le itu ng de r Bildschnitzerwerkstatt übernahm. Der künstler. Durchbruch zum eigenen Stil gelang ihm bei den Arbeiten am Marienaltar in der Barbarakapelle der dt. Kirche zu Neusohl. Hauptww: der Figuralschmuck des Hochaltars der St. Jakobskirche zu Leutschau. Sein Stil beeinflußte auch nach seinem Tode die Schnitzerschule der Zips. Sein Werk kann neben den Schöpfungen eines Veit Stoß u. Tilmann Riemenschneider bestehen. Frühww: St. Nikolaus am Nikolausaltar in Großschlagendorf 1503; St. Antonius am Antoniusaltar in Georgenberg 1503; der Paulus-An-toniusaltar von Säsovä, die Johannesschüssel inTajov. Reife Ww: St. Johannes Ele-mosynarius u. St. Leonhard im Nikolausaltar der St. Jakobskirche zu Leutschau 1507; Die Csäky-Madonna ebd., 1508; die Hauptgruppe u. das Letzte Abendmahl ebd.; St. Katharina, St. Barbara u. eine Heilige ohne Zeichen in Okolicne; St. Georg in der Georgskapelle zu Leutschau; der Georgsaltar in der Pfarrkirche zu Georgenberg 1516; der Johannesaltar in der St. Jakobskirche zu Leutschau 1520; der Annenaltar ebd.; die kleine Kreuzigungsgruppe in der Ägidienkirche zu Bartfeld; die Kreuzigungsgruppe der Pfarrkirche zu Z. Neudorf; der Crucifixus in der Pfarrkirche zu Kleinlomnitz; St. Margarete im Hochaltar zu Mühlenbach. Aus seiner Werkstatt, bzw. Schule stammen: die Madonna in der Kreuzkirche zu Kesmark; die Schnitzereien in Schönwies/Kl'usov; die Figuren am Altar der Kirche zu Kirn; die got. Statuen in der Kirche zu Leibitz; die Gruppe des Marientodes in der Kirche zu Ocovä; einige spätgot. Statuen des sog. Doktorenaltars zu Zeben; der Crucifixus in der Pfarrkirche zu Wallendorf u. eine Heiligenfigur in der Kirche zu Verlorenseifen. (R) DGU 2, 176 (= Löcsei Paul), Mel 2, 93 (= Löcsei Pal), Liptak KJB 2/1951, 86 ff; Chalupecky VC 16/1967,101 ff; Hudak, KJb 36/1985, S. 65; VSOS l, 136; 2,2,25, 93, 120,192, 339; 3, 8, 79, 93. * Rudolf, R. & Ulreich, E. (1988) Karpatendeutsches biographisches Lexikon, Arbeitsgemeinschaft der Karpatendeutschen aus der Slowakei, Stuttgart, ISBN 3-927096-00-8, Preis: 10,00 €