Görgeyartur

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Görgeyartur (* [[]] [[]] in [[]]; † [[]] [[]] in [[]]), (Topperz 30. 1. 1818 - 21. 5. 1916 Visegräd), Heerführer, Sproß eines der maßgebl. ev. Adelsgeschlechter der Zips. Wurde als jenes madj. Genie angesehen, dessen starke Hand aus den tapferen, aber undisziplinierten ung. Truppenteilen das strafforganisierte moderne ung. Heer formte. 1837 Eintritt in die ung. adelige Leibgarde u. St. an der Univ. Wien. 1842 Oberleutnant in einem Husarenregt in Ungarn, quittierte 1843 den Dienst, um in Prag Chemie zu studieren. 1848 übernahm er die Bewirtschaftung des väterl. Gutes in Topperz u. schrieb eine Abhandlung über die flucht. Säuren des Kokosnußöles. Bei Ausbruch der Revolution bot er der ung. Regi erung sein e D ienste an. Ende 1848 mit einem höh. militär . K ommando betraut, errang er einen großen Er folg gegen einen Te il der kro at. T ru ppen u. übern ahm das Oberk ommando an d er W estg renze, ger iet a ber bald mit de r Regierung in Widerspru ch. Wurde deshalb abg es etzt , weg en Unent behrli chkeit am 31 . 3 . 1849 wieder in das Oberkommando eingesetzt u. operierte nun erfolgreich. Nach dem Versagen des poln. Generals Dambinski erhielt er den Oberbefehl über das gesamte ung. Heer, konnte aber die endgült. Niederlage nach dem Eingreifen der Russen nicht verhindern. Er ignorierte die Befehle Kossuths, den Krieg nach Österreich u. Galizien zu tragen, übernahm schließl. die Regierungsgewalt, um das sinnlos gewordene Blutvergießen zu beenden. Bei Vilägos streckte er die Waffen vor den Russen. Da sich der Zar für ihn einsetzte u. G. nicht mehr kaiserl. Offizier war, wurde er nur in Klagenfurt interniert u. blieb dort bis 1868. Mit seinem W: "Mein Leben u. Wirken in Ungarn in den J. 1848/49", Leipzig 1852, setzte er sich mit den Vorwürfen Kossuths sachl. auseinander. 1868 übersiedelte er nach Bp. u. wurde der erste Gene-raldir. der Drasche-Ziegelwerke. Außerdem war er 1868/72 beim Bau der siebenbürg. Eisenbahn beschäftigt. Zuletzt wehrte er sich z. T. mit anonymen Schriften gegen die Entstellung der Revolutionszeit. (U/Z) WBL, Miem, ÖBL, DGU, Mel, Ruz 3, 175. * Rudolf, R. & Ulreich, E. (1988) Karpatendeutsches biographisches Lexikon, Arbeitsgemeinschaft der Karpatendeutschen aus der Slowakei, Stuttgart, ISBN 3-927096-00-8, Preis: 10,00 €