Carl Grüneberg

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Carl Grüneberg (* [[]] [[]] in [[]]; † [[]] [[]] in [[]]), (Preßburg 17. 9. 1843 - 22. 3. 1918 ebd.), Fabrikant. Erlernte bei seinem Vater das Bürstenbinderhandwerk u. trat nach den Wanderjahren in den väterl. Betrieb ein. Gründete 1866 nach des Vaters Tod mit seinem jüngeren Bruder Friedrich eine Bürstenfabrik. Auf seinen ausländ. Erfahrungen fußend, verbesserte er den Arbeitsgang in der Fertigung und hob den Absatz bedeutend. Bei der Weltausstellung 1873 in Wien wurden seine Erzeugnisse ausgezeichnet, er selbst erhielt das Goldene Verdienstkreuz mit Krone. 1875 schied Friedrich aus der Firma, um sich ganz dem Verkauf der Erzeugnisse in Ungarn zu widmen, an seine Stelle trat der zweite Bruder J osef. 1880 wu rde der Be trieb auf Maschinen umgestellt. D ies e ermöglichten Fabrikationsmethoden, di e m an in Mitteleuropa dam als noc h nic ht kannte. Es w urde eine Kon struktio nswe rkst ätte errichtet , die die nötigen Ma schinen her ste llte. Der Exp ort nach Englan d u nd in di e B alk anlän der er höhte sic h s o r as ch, daß der Maschinenpark dauernd erweitert werden mußte. Bei allen Ausstellungen, bes. bei der Landesausstellung 1885 u. der Milleniumsausstellung 1898 in Bp. wurden die Erzeugnisse der Firma mit den höchsten Auszeichnungen bedacht, Carl erhielt 1885 das Ritterkreuz des Franz-Josefs-Ordens. 1891 betrug die Zahl der Angestellten bereits 600, so daß an einen Neubau der Fabrik gedacht werden mußte. Er konnte 1902 verwirklicht werden. 1903 begann die Erzeugung von Zahnbürsten (Markenname: Koh-I-Noor) für die sein Sohn Wilhelm (s. d.) den ersten Automaten entwarf. Im 1. Weltkrieg wurde die Fabrik auf Kriegsbetrieb umgestellt. Carl. Gr., ein Mann lautersten Charakters, war nicht nur Fabrikbesitzer, sondern der erste Arbeiter in seinem Betrieb, der väterl. für seine Angestellten sorgte. Sein Rat wurde in wichtigen Angelegenheiten des Handels u. der Industrie gefordert u gehört. Er war durch viele Jahre Mgl. des Munizipalausschusses u. gehörte auch der Direktion der Preßburger Allg. Sparkassa A. G. an. (R/St) Preßburger Ztg. 22. 3 1918, S. 2; KJb 5/1954, S. 122 ff. * Rudolf, R. & Ulreich, E. (1988) Karpatendeutsches biographisches Lexikon, Arbeitsgemeinschaft der Karpatendeutschen aus der Slowakei, Stuttgart, ISBN 3-927096-00-8, Preis: 10,00 €